"All dies ist nur möglich, weil Sie alle sich mit viel Herzblut ehrenamtlich für andere einsetzen", lobte Caritas-Vorstand Andreas Becker die anwesenden Freiwilligen für ihr Engagement. Auch die stellvertretende Landrätin Hubertina Croonenbroek sagte anerkennend: "Der Mensch braucht den Menschen. Und wenn Sie sich nicht für ihre Mitmenschen so engagieren würden, wäre vieles in unserer Gesellschaft nicht möglich."
Zum Jubiläum erinnerte sich Theo Damm vom Diözesancaritasverband Münster, der seinerzeit die Entwicklung der Freiwilligen-Zentren maßgeblich mit begleitet hatte, an die Anfänge zurück. Damals war die Idee, ehrenamtliches Engagement in allen Bereichen der Gesellschaft zu fördern und bewusst zu gestalten aus Skandinavien und den Niederlanden nach Deutschland geschwappt. "Es war damals überaus strittig, ob das überhaupt eine Aufgabe der Caritas sein könne", so Theo Damm. Und obwohl damals eine deutliche Mehrheit in der Caritas diese neue Art der Freiwilligenarbeit ablehnte, machten sich einige Enthusiasten dennoch daran, die ersten Freiwilligen-Zentren zu gründen. Nach Berlin, München und Bremen eben auch in Geldern - damals noch unter der Leitung von Katja Dugal.
Seitdem hat sich der gesellschaftliche Blick auf freiwilliges Engagement deutlich verändert. "Heute gibt es viel mehr Wertschätzung für das Ehrenamt", ist Theo Damm überzeugt. "Nicht zuletzt die Flüchtlingskrise hat gezeigt, dass manche Herausforderungen allein mit den bestehenden Strukturen nicht gelöst werden können." Ebenso hat sich auch die Arbeit des Freiwilligen-Zentrums verändert. "Wir haben uns vom Vermittlungszentrum zum Entwicklungszentrum gewandelt", sagt Ernst Heien, der seit mittlerweile 15 Jahren das Freiwilligen-Zentrum in Geldern leitet. "Früher haben wir wie eine Agentur Freiwillige an gemeinnützige Organisationen vermittelt und dafür gesorgt, dass sie dort entsprechende Strukturen vorfinden", so Heien. Diese Aufgabe erfülle das Freiwilligen-Zentrum auch weiterhin, wesentlich intensiver arbeite man heute aber daran, neue Formen des bürgerschaftlichen Engagements zu entwickeln und auszuprobieren. So wurde beispielsweise der Tauschring Gelderland erfolgreich gegründet, ein Wunschgroßelternprojekt in Straelen initiiert, und mit dem Projekt "Schüler aktiv" wurden Hauptschüler probeweise ans Ehrenamt herangeführt.
Seit 2012 arbeitet das Freiwilligen-Zentrum an drei Standorten - neben Geldern, nun auch in Kevelaer und Straelen - und ist damit noch näher an den Bedarfen der Menschen von Ort. Im Caritas-Centrum Geldern ist Valentina Janzen Ansprechpartnerin für Freiwillige und gemeinnützige Organisationen, im Caritas Centrum in Kevelaer ist dies Gudrun Blumenkemper und im Caritas-Centrum in Straelen Adele Hoff. Sie werden zusätzlich unterstützt durch Ehrenamtskoordinatoren, die sich speziell um freiwillig Engagierte in der Flüchtlingshilfe kümmern. Weitere Informationen zum Freiwilligen-Zentrum und Kontaktdaten sind im Internet unter www.caritas-geldern.de/ehrenamt zu finden.