Einige Mitarbeitende des Katharinen-Hauses trugen landestypische Kleidung beim Interkulturellen Fest in der geschmückten Cafeteria des Altenheims.Caritasverband Geldern-Kevelaer
WINNEKENDONK Unter dem Leitwort "Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen" kamen im Katharinen-Haus, dem Winnekendonker Seniorenhaus des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige, Ehrenamtliche und Mitarbeitende zu einem bunten, interkulturellen Fest zusammen. Hausleiterin Sabine Vohwinkel eröffnete den Vormittag und machte deutlich: "Was in der Alltagssprache oft abwertend genutzt wird, verstehen wir als Einladung. Bei uns darf jeder nicht nur kommen - sondern soll es auch! Denn Menschlichkeit lebt davon, Türen zu öffnen."
Die Aktion stand im Zeichen der Caritas-Jahreskampagne 2025, die bundesweit dazu aufruft, in einer Zeit wachsender Ausgrenzung und zunehmender gesellschaftlicher Polarisierungen ein bewusstes Zeichen für Offenheit, Zusammenhalt und Dialog zu setzen. Ziel der Kampagne ist es, Menschen dazu zu ermutigen, Barrieren abzubauen, aufeinander zuzugehen und Solidarität praktisch erfahrbar zu machen.
Wie gelebte Vielfalt aussieht, zeigte das Miteinander im Katharinen-Haus: Unter den Mitarbeitenden vereinen sich Kolleginnen und Kollegen aus zehn Nationen - aus Ländern wie Polen, den Niederlanden, Indien, Georgien oder Belarus. Sozialdienstmitarbeiterin Monika Deselaers betonte: "Unser Alltag zeigt, dass Integration nicht Schlagwort bleibt, sondern gelebte Realität ist. Unterschiedliche Perspektiven, Kulturen und Lebenserfahrungen bereichern unser Haus. Menschlichkeit kennt keine Grenzen."
Eine bosnische Mitarbeiterin trägt eine Volksweise aus ihrer Heimat vor – Bewohner und Gäste hören interessiert zu. So wurde gelebte Vielfalt an diesem Tag erfahrbar.Caritasverband Geldern-Kevelaer
Das Fest spiegelte diese Haltung auf vielfältige Weise wider: Mitarbeitende traten in traditioneller Kleidung ihrer Herkunftsländer auf, ein internationales Buffet bot Kostproben von türkischem Couscous-Salat über spanische Tapas bis zum italienischen Tiramisu -vorgestellt durch Hauswirtschaftsleiterin Natalia Donjacour und angereichert durch Wissenswertes über das jeweilige Land. Begleitend sorgte eine weltumspannende Musikauswahl für Stimmung. Dazu kamen Gedicht- und Textvorträge, ein Geburtstagslied in polnischer Sprache und ein schwungvoller Sitztanz der Bewohnerinnen und Bewohner, der großen Beifall erhielt.
Abschließend konnten die Anwesenden ihre Gedanken zur Bedeutung interkulturellen Miteinanders auf Kärtchen festhalten. Die Antworten waren geprägt von Offenheit und Wertschätzung: Begriffe wie "Horizonterweiterung", "gegenseitige Rücksichtnahme" und "weltweite Verbundenheit" gab es dort zu lesen. Bewohnerin Martha Hantke fasste es besonders eindrücklich zusammen: "Seid doch nett zueinander. Das Leben ist so kurz!"
"Mit diesem Tag wollten wir zeigen, dass wir Vielfalt als Geschenk erleben", resümierten Vohwinkel und Deselaers. "Gerade heute ist es entscheidend, Farbe zu bekennen. Das Katharinen-Haus steht für eine Haltung, die die Caritas-Jahreskampagne auf den Punkt bringt: Wir öffnen Türen - für Menschen, für Begegnungen, für Menschlichkeit."