Für das neue Elisabeth-Haus wird der aus den 1970-er Jahren stammende Anbau abgerissen und durch einen Neubau mit insgesamt 3.180 Quadratmetern auf drei Etagen ersetzt. In diesem Neubau werden dann insgesamt 72 Senioren in sechs Hausgemeinschaften zu je zwölf Personen leben. Das Hausgemeinschaftskonzept, in dem die Senioren in einer Art WG zusammenleben, hat die Caritas bereits in mehreren Einrichtungen erfolgreich umgesetzt. "Entscheidend ist dabei, dass nicht die Pflege im Vordergrund steht, sondern die Wünsche und die Gewohnheiten jedes einzelnen Bewohners", sagt Markus Kremer, Bereichsleiter für Stationäre Altenhilfe. "Dadurch, dass die Senioren die Möglichkeit haben, ihren Tagesablauf mit Unterstützung von Alltagsbegleitern selbst zu gestalten, erfahren sie eine viel höhere Lebensqualität."
Im neuen Elisabeth-Haus wird sogar eine konzeptionelle Weiterentwicklung der bisherigen Hausgemeinschaften realisiert. Um den Senioren die Chance zu geben, auch Kontakte zu Bewohnern anderer Hausgemeinschaften zu pflegen, rücken die einzelnen Hausgemeinschaften baulich noch enger zusammen. Jeweils zwei Hausgemeinschaften im gleichen Stockwerk sind über Wohn- und Essbereich direkt miteinander verbunden - die Hausgemeinschaften in den übrigen Etagen sind über Aufzüge direkt erreichbar. "Der Betrieb in einem Hausgemeinschaftskonzept ist zwar personalintensiver und damit teurer als in einem konventionellen Konzept. Wir haben uns dennoch bewusst dafür entschieden, weil wir den Menschen damit deutlich mehr Lebensqualität bieten können. Das ist es uns wert", ergänzt Caritas-Vorstand Karl Döring. Insgesamt wird die Caritas in Nieukerk 10,8 Millionen Euro investieren.
Der im Jahr 1884 errichtete denkmalgeschützte Altbau bleibt erhalten, wird aber umfangreich saniert. Dort werden fünf barrierefreie Mietwohnungen in der Größe zwischen 53 und 63 Quadratmetern entstehen, die Kapelle wird renoviert. Zusätzlich wird hier ein Nachbarschaftscafé eingerichtet mit großer Außenterrasse zum Bürgerpark hin. Dieses Café soll zugleich Ausgangspunkt für ein Quartierskonzept werden, das auch die Nachbarschaft rund um das Elisabeth-Haus mit einbezieht und damit das Miteinander der Bürger rund um den Park neu beleben soll. Zur Entwicklung dieses Quartierskonzeptes erstellt die Caritas derzeit gemeinsam mit der Gemeinde Kerken eine Sozialraumanalyse, die bis zum Jahresende Aufschluss darüber geben soll, welche Bedarfe und Wünsche die Bürger in Nieukerk haben.
Die ersten vorbereitenden Maßnahmen innerhalb des Gebäudes sind bereits im Gange, damit 13 Bewohner während der Bauphase im Elisabeth-Haus verbleiben können. Für sie wird derzeit im Erdgeschoss des Altbaus ein Wohnbereich hergerichtet. Im Frühjahr 2019 beginnt dann die eigentliche Baumaßnahme mit dem Abriss des Anbaus und der Errichtung des neuen Gebäudes. Dieses wird gegen Ende 2020 bezugsfertig sein. Der endgültige Abschluss der vom Kerkener Architekturbüro Schroers geleiteten Baumaßnahme ist für 2021 geplant. Damit beginnt dann ein neues Kapitel in der langen Tradition des Elisabeth-Hauses.
Sie stellen heute die Neubaupläne für das Elisabeth-Haus in Nieukerk vor (v.l.): Haus- und Bereichsleiter Markus Kremer, Architekt Lars Schroers, die stellvertretende Hausleiterin Anja Müller, Vorstandsreferent Andreas Zeeh und Caritas-Vorstand Karl Döring.T. Kleinebrahm