Die Pflege braucht bessere Rahmendingungen. Darüber bestand Einigkeit bei (v.l.) Hildegard Tönsing (Clemens-Hospital, Münster), Regina Schüren (Caritas Geldern), Ulrike Kostka (Diözesancaritasverband Berlin), Dr. Eckart von Hirschhausen, Heinz-Josef Kessmann (Diözesancaritasdirektor Münster) und Detlev Becker (Caritasverband Tecklenburger Land)T. Kleinebrahm
"Wir Pflegende müssen uns klar darüber werden, was wir jeden Tag leisten. Darüber müssen wir mehr sprechen und dürfen auch stolz darauf sein", sagte Regina Schüren und erntete dafür sogar Applaus von mehreren hundert Zuschauern vor der Caritas-Bühne.
Einhellig Meinung auf der Podium war: Ja, der Pflegeberuf mache glücklich, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Das Argument, die Pflege sei zu schlecht bezahlt, ließ Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann zumindest für die Caritas nicht stehen. 98 Prozent der Caritas-Träger zahlen nach Tarif und damit weit mehr als privatwirtschaftliche Träger, so Kessmann. Neben dem Fachkräftemangel sei ein Problem, dass menschliche Zuwendung im pauschal finanzierten Gesundheitssystem nicht bezahlt werde. Als weiteres Problem sprach Kessmann das Verhältnis von Pflege und Medizin an. Notwendig sei Teamarbeit auf Augenhöhe, daran hapere es jedoch häufig. Kessmann forerte zudem, dass die Träger mehr über flexible Arbeitszeitmodelle und betriebliches Gesundheitsmanagement nachdenken müssten.
Und schließlich gelte es, sich wieder auf die Wurzeln des Berufs zu besinnen: "Wir müssen auch mal sagen, wie viel Wertvolles im Pflegeberuf steckt", sagte Regina Schüren. Das Gefühl, jemand anderem zu helfen, könne unglaublich bereichernd sein. "Deshalb habe ich mich damals für die Pflege entschieden und viele andere auch." Unter diesem Blickwinkel kann der Pflegeberuf tatsächlich glücklich machen - heute mehr denn je.