Er verabschiedete sich so, wie er den Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. geleitet hatte. „Vorwärts, vorwärts, wir stehen erst am Anfang“, mit diesen Worten beendete Hermann Hengstermann heute seine Abschiedsrede vor knapp 300 geladenen Gästen und Mitarbeitern in der Kirche St. Maria-Magdalena in Geldern. Zuvor hatten Weihbischof Wilfried Theising, der Vorsitzende des Diözesancaritasverbandes Dr. Klaus Winterkamp und Pfarrer Stefan Dördelmann einen stimmungsvollen Festgottesdienst zelebriert, der musikalisch von der gruppe „Horizonte“ gestaltet wurde.
25 Jahre lang hatte Hermann Hengstermann den Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. geführt und geht nun – fünf Tage nach Vollendung seines 60. Lebensjahres – in den Ruhestand.
Nachdem er sich trotz abgeschlossener Banklehre schon früh für ein berufliches Engagement im sozialen Bereich entschieden hatte, kam Hermann Hengstermann nach mehreren Stationen unter anderem in der Christlichen Arbeiterjugendbewegung (CAJ) im Jahr 1987 zum Caritasverband nach Geldern. „Diesen haben Sie zu einem modernen Verband gemacht, in dem das christliche Leitbild stets prägend war“, sagte Ulrich Wolken, Vorsitzender des Caritasrates während des Festaktes in der Kirche.
Um neue Pläne und Projekte war Hermann Hengstermann in der Tat nie verlegen. „Wenn ich eine gute Idee hatte, die den Menschen hilft, dann war es für mich nie eine Frage, ob wir sie verwirklichen, sondern höchstens, wie wir sie verwirklichen“, lautet ein prägender Satz von ihm. Mit dieser Grundhaltung machte er den Caritasverband zu einer der wichtigsten Hilfsorganisationen in der Region. Dabei verstand er sich selbst nie als Manager, sondern als Helfer für Menschen in Not und behielt dabei stets den Blick auch für die oft versteckten Sorgen und Nöte der Menschen. „Man konnte Hermann immer anrufen, wenn irgendjemand irgendwo in Not war“, sagte Friedhelm Appel, Pastoralreferent und Mitglied des Caritasrates während des Festaktes in der Kirche. Heinrich Brötz, der ab 1. November gemeinsam mit Delk Bagusat und Petra Keysers den Verband als Vorstands-Trio leiten wird, ergänzte: „Hermann hat einen unglaublichen Blick sowohl für die kleinen Dinge des Lebens als auch für die großen sozialpolitischen Zusammenhänge.“
Diözesan-Caritasdirektor Heinz-Josef Kessmann bescheinigte Hermann Hengstermann, auch auf Bistumsebene an vielen Stellen zum Gelingen zahlreicher Projekte beigetragen zu haben. „Ihre Stimme wird in der Caritas fehlen“, sagte Kessmann.