So funktioniert eine Wohnpatenschaft: Nicole Landwehr (rechts) half Media Koshnaw (links) und ihrer Familie dabei, eine Wohnung in Geldern zu finden.T. Kleinebrahm
Media Koshnaw stammt aus dem Irak und lebt mit ihrem Mann Jamal und ihren beiden Kindern seit vier Jahren in Deutschland. Etwa genauso lange kennt sie auch Nicole Landwehr vom Verein Kulturmix, der sich um die Begleitung und Integration Geflüchteter kümmert. Seitdem unterstützt Nicole Landwehr die Familie, half unter anderem, die erste Wohnung zu finden, damit die Familie aus der Sammelunterkunft an der Friedrich-Spee-Straße ausziehen konnte. "Das war reiner Zufall, dass wir die Wohnung in der Glockengasse gefunden haben", erinnert sich Nicole Landwehr. "Und dann mussten wir ja noch schauen, wie wir an Möbel kommen und wo wir Helfer finden, die beim Umzug anpacken." Noch heute ist Media Koshnaw dankbar für die Unterstützung. "Alleine hätten wir das nicht geschafft", sagt sie über ihren Umzug.
Solche Erfolgsgeschichten, wie die von Nicole Landwehr und Media Koshnaw, soll es in Zukunft öfter geben in Geldern. "Eine eigene Wohnung zu haben, einen privaten Raum, der ein Gefühl des Zu-Hause-Seins gibt, ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen", sagt Sigrid Akman, Flüchtlingskoordinatorin der Stadt Geldern. Deshalb suchen Stadtverwaltung und Caritas nun Ehrenamtliche, die als "Wohnpaten" Geflüchtete unterstützen. Die eigentliche Wohnungssuche und der Erstkontakt zu den Vermietern soll zunächst über die Mitarbeiter der Stadt und der Caritas laufen. Die ehrenamtlichen Wohnpaten kommen anschließend ins Spiel. Sie begleiten bei der Wohnungsbesichtigung, helfen bei Formalitäten wie Mietvertrag, Adressummeldung oder Anmeldung von Strom und Heizung. Je nach Fähigkeiten und zeitlichen Kapazitäten der Wohnpaten sind auch Hilfen beim Renovieren und der Anschaffung von Möbeln erwünscht. Auch beim Einleben in die Hausgemeinschaft können die Wohnpaten unterstützen - angefangen von Mülltrennung und Flurwoche bis hin zur Hausordnung und zum Kontakt mit den Nachbarn. Nicole Landwehr vom Verein Kulturmix macht neuen potenziellen Wohnpaten Mut: "Anfangs ist die Begleitung recht intensiv, aber mit der Zeit werden die Familien immer selbstständiger."
"Was genau die Wohnpaten jeweils leisten können und wie viel Zeit sie einbringen, entscheiden sie selbst", erklären Prisca Aupperle und Hroswith Kotters, die seitens der Stadt und des Caritasverbandes die Wohnpaten begleiten werden. Dazu haben sie auf der Webseite der Stadt Geldern bereits viele Informationen und Handreichungen für die Wohnpaten zusammengetragen. Wer sich als Wohnpate engagieren möchte oder Hinweise auf frei werdende Wohnungen geben kann, kann sich bei Prisca Aupperle von der Stadtverwaltung Geldern melden unter Telefon 02831 398802 oder per Mail unter prisca.aupperle@geldern.de sowie bei Hroswith Kotters vom Caritasverband unter Telefon 02831 9102323 oder per Mail unter hroswith.kotters@caritas-geldern.de .