Für die neue Caritas-Bildungsstudie wurden aus über 400 Kreisen und kreisfreien Städten die Daten aus dem Jahr 2015 ausgewertet.
"Wir dürfen diese Schülerinnen und Schüler nicht alleine lassen", appelliert Andreas Becker, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer e.V. - zumal sich die Situation weiter verschärft: 2012 lag die Quote der Schulabgänger ohne Schulabschluss im Kreis Kleve noch bei 4,8 Prozent und kletterte binnen drei Jahren auf 6,6 Prozent. "Jugendliche, die ohne Abschluss die Schule verlassen, haben deutlich weniger Chancen auf einen Ausbildungsplatz, schlechte berufliche Perspektiven und weniger Aussicht auf ein Leben unabhängig von staatlichen Leistungen", so Becker.
Als Gründe für eine erhöhte Quote an Schulabgängern ohne Abschluss nennt die Studie unter anderem den Anteil an Sonder- und Förderschülern sowie die Arbeitslosenquote. Nur geringen Einfluss habe hingegen der Anteil an ausländischen Schülern. Entscheidend sei darüber hinaus auch der politische Wille vor Ort. "Ein Miteinander von Politik, Schule, Jugendamt, Arbeitsamt, Wohlfahrtspflege und Wirtschaft kann dazu führen, dass mehr Jugendliche einen Abschluss schaffen", kommentiert auch Caritas-Präsident Peter Neher die Ergebnisse der Studie. Befragungen von Caritas-Experten in Kreisen und Städten mit niedrigen Quoten von Schulabgängern ohne Abschluss zeigten, dass das gelingende Miteinander von Hilfen und Angeboten wie Schulsozialarbeit, früher Förderung, Berufsberatung, Berufsorientierung und Elternarbeit entscheidend dazu beitrage, dass Kinder und Jugendliche ihren Schulabschluss schaffen.
Weitere Einzelheiten zur Caritas-Bildungsstudie unter: www.caritas.de/bildungschancen