Zum 10-jährigen Bestehen der Senioren-Wohngemeinschaften der Caritas in Kevelaer gab es Blumen für drei Mitarbeiterinnen, die von Beginn an die Entwicklung der WGs mit begleitet haben. Von links: Kristopher Kroll (Standortleiter), Monika van Vugt und Silvia Ripkens (Alltagsbegleiterinnen), Helmut Graven (Mieter), Dagmar Müller (Alltagsbegleiterin), Rosalia Dittchen (Mieterin) und Sabine Mingers (Einrichtungsleiterin).T. Kleinebrahm
83 Kerzen brannten zur Jubiläumsfeier auf dem Boden der Klosterkirche - stellvertretend für 83 Menschen, die in den Wohngemeinschaften im Klostergarten leben oder gelebt haben. Dahinter stehen 83 Menschen und ihre Angehörigen, die sich nicht haben entmutigen lassen von der Diagnose "Demenz", sondern davon überzeugt sind, dass auch mit Demenz Lebensqualität und ein Leben in Gemeinschaft möglich ist. "Hier in den Wohngemeinschaften wird jeden Tag sichtbar, wie bunt das Leben auch mit Demenz sein kann", sagte Sabine Mingers, Einrichtungsleiterin der Wohngemeinschaften in Kevelaer und Straelen. In ihrer kurzen Jubiläumsansprache dankte sie auch den Mitarbeitenden, die mit viel Engagement und persönlichen Einsatz zum Gelingen des Lebens in den Wohngemeinschaften beitragen.
Als die Wohngemeinschaften im Herbst 2008 mit nur zwei Mietern in Kevelaer an den Start gingen, galt das Thema Demenz in der Altenhilfe allenfalls als Randthema. Spezialisierte Wohnangebote für Menschen mit diesem Krankheitsbild gab es praktisch nicht. Was damals für den Caritasverband ein innovativer und mutiger Schritt war, ist heute nicht nur ein etabliertes und gefragtes Angebot, sondern auch ein Segen für die Betroffenen, wie Caritas-Bereichsleiterin Regina Schüren berichtete: "Den demenzerkrankten Mietern ermöglichen wir hier ein Leben in ‚ihrer‘ Normalität und in Gemeinschaft." Insgesamt 20 Senioren wohnen heute in den beiden Wohngemeinschaften im Klostergarten. Dort bewohnen sie ihr eigenes Apartment, werden jedoch rund um die Uhr von Alltagsbegleitern betreut und können am Gemeinschaftsleben der WG teilhaben. Dabei sollen die Mieter weiterhin ihren Alltag so leben, wie es gewohnt sind, mit eigenen Möbeln, eigenen Essenszeiten und lieb gewordenen Gewohnheiten.
Weitere Infos: www.caritas-geldern.de/demenz