Inklusionswerkstatt von Caritas und Lebenshilfe erarbeitete Lösungsansätze
Das Thema Inklusion stellt viele Beteiligte vor eine nahezu unübersichtliche Fülle von Herausforderungen – seien es gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen, organisatorische Rahmenbedingungen oder auch notwendige inhaltlich-pädagogische Überlegungen. Deshalb hatten der Caritasverband und die Lebenshilfe zu einer Werkstattveranstaltung mit dem Thema „Inklusion und Kitas – Zusammenarbeit gestalten“ eingeladen um möglichst viele Beteiligte miteinander ins Gespräch zu bringen und erste Lösungsansätze zu erarbeiten.
Über 80 Teilnehmer waren in die Wohnanlage St. Bernardin gekommen, um sich unter Leitung der beiden Moderatoren Stefan Burkhardt und Frank Liffers mit den praktischen Auswirkungen von Inklusion auseinander zu setzen. „Inklusion beginnt beim Nachdenken über den eigenen Standpunkt“, leitete Stefan Burkhardt in das Thema ein und machte klar: „Inklusion fragt nach den Ressourcen und Bedarfen aller Menschen, nicht nur der Menschen mit Behinderung.“ Spätestens damit war klar, dass das Thema Inklusion mehr ist als „Integration 2.0“. Burkhardt rief dazu auf, beim Nachdenken über Inklusion ein Vielzahl von Barrieren in den Blick zu nehmen, die es zu überwinden gelte: räumliche, sprachliche, auditive und visuelle, vor allem aber soziale, arbeitsmarktpolitische, sozio-ökonomische und institutionelle.
In einer kurzen Podiumsrunde äußerten verschiedene Teilnehmer ihre Erfahrungen mit dem Thema Inklusion. So klagte Jutta Scholl, Leiterin einer Kindertagesstätte der Caritas über die schwierigen Rahmenbedingungen seitens des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), während Simone Wäger, Leiterin der Kevelaerer Kita Wiesenzauber, betonte, dass nun Eltern beeinträchtigter Kinder immerhin eine Einrichtung aussuchen können, die ihnen auch konzeptionell zusagt. Kinderarzt Stefan Dreher sieht sich selbst durch die Inklusion höheren Anforderungen ausgesetzt, was für einige Kinder auch durchaus Verbesserungen mit sich bringe, für viele Kinder jedoch nicht unbedingt.
Im Anschluss daran erarbeiteten die Teilnehmer in Kleingruppen erste Lösungsansätze für konkrete Problemstellungen, zum Beispiel zur Organisation von Kooperationen, zur therapeutischen Versorgung, zu Finanzierungsmöglichkeiten oder zum Thema Fortbildungen.
„Wir haben heute das ‚Knäuel Inklusion‘ ein Stückchen weiter entwirrt“, sagt Adele Hoff, die für den Caritasverband das Projekt Inklusionsförderung leitet. „Wir haben die Teilnehmer erfolgreich miteinander ins Gespräch gebracht und konkrete Handlungsschritte erarbeitet.“ Um diesen Weg nun weiter zu verfolgen, wurde zum Ende der Veranstaltung eine Fachgruppe „Kitas und Inklusion“ gegründet, die kontinuierlich an dem Thema weiter arbeiten wird. Weitere Informationen zum Thema „Inklusion“ und zur Mitarbeit in dieser oder einer anderen Fachgruppe gibt es in den Caritas-Centren in Geldern, Kevelaer und Straelen oder direkt bei Projektleiterin Adele Hoff, per Mail unter hoff@caritas-geldern.de oder telefonisch unter 02834 915187.