Justus - Training zur Vermeidung häuslicher Gewalt
Das Ziel ist eine Verhaltensveränderung der Teilnehmenden, die damit verbundene nachhaltige Beendigung der Gewalt und Vermeidung weiterer Übergriffe.
Zugangsvoraussetzungen
- Männer, die den Kreislauf häuslicher Gewalt beenden wollen
- Tateingeständnis
- Mitarbeitsbereitschaft und Kooperation
- Regelmäßige Teilnahme und Einhaltung der Regeln
- Gruppenfähigkeit
- Ausreichende Sprachkenntnisse
Zugangswege
- Zuweisungen und Anraten durch Staatsanwaltschaft, Gericht, Polizei, Jugendamt
- Soziale Dienste, Beratungsstellen usw.
- Eigeninitiativ (Selbstmelder)
Inhalte des Trainings
- Gewaltbegriff, Gewaltkreislauf und (eigene) Risikofaktoren
- Notfallpläne
- Partnerschaft und Beziehungsmuster
- Kommunikation
- Rollenbilder und Vorbilder
- Gefühle und Empathie
- Eigene Biographie und kulturelle Einflüsse; Gewalt als erlerntes Verhalten
- Frühwarnsignale erkennen
- Time-Out Strategien, Deeskalations- und Neutralisierungstechniken
- Wahrnehmung und Verarbeitung von Ärger und Wut
- Positiv Mann sein
- Grenzen setzen und verteidigen
- Steigerung der Kommunikations- und Konfliktkompetenz
Ziele des Trainings
- Gewaltkreislauf durchbrechen und Beendigung der Gewalt
- Erkennen des eigenen Gewaltmusters
- Erlernen gewaltfreier Konfliktlösungen und alternativer Handlungsmöglichkeiten
- Verbesserung der Selbstkontrolle und Selbstwahrnehmung
- Verantwortungsübernahme
- Stärkung der eigenen Empathie- und Beziehungsfähigkeit
Kosten
Die Teilnahme am Programm ist kostenlos.
Ablauf des Trainings
Vorgespräche - Einzelsitzungen
- Informationsgewinnung und -vermittlung
- Organisatorisches (Verträge und Vereinbarungen)
- Schaffung einer Arbeitsgrundlage (Haltung und Motivation)
- Prüfung der Eignung zur Teilnahme am Gruppentraining
Trainingsphase - Gruppensitzungen
- 8 bis 10 Teilnehmende
- mind. 25 Sitzungen / insgesamt 50 Stunden
- Gruppenleitung von zwei Fachkräften (beiden Geschlechts)
- Zeiten der Treffen orientieren sich an den Teilnehmenden
Schlussphase/Nachbetreuung
- Nachgespräch(e) oder weitere Gruppenteilnahme auf freiwilliger Basis
Die zeitliche Dauer und Prozesshaftigkeit eines sozialen Trainings ist von zentraler Bedeutung für das Erreichen nachhaltiger Verhaltensänderung. Daher erstreckt sich das Programm über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten, zuzüglich Aufnahmeverfahren und Nachbetreuung.