Nach anfänglichen Treffen im Pfarrheim ist die Gruppe aus Platzgründen in die Marienschule umgezogen, weil der Zulauf von interessierten Teilnehmern so hoch war. Organisiert wird der Kochtreff von Ehrenamtlichen, unterstützt von Mitarbeitenden der Caritas. "Alle sind mit Begeisterung dabei", berichtete Ingrid Büschkes, eine der Ehrenamtlichen, "wir unterhalten uns viel, und dadurch wird die deutsche Sprache bei den Geflüchteten immer besser." Das bestätigt auch Ridvan Erenoral, der regelmäßig mit seinen beiden Kindern den Kochtreff besucht: "Ich habe sonst nicht viele Möglichkeiten, im Alltag deutsch zu sprechen. Deshalb komme ich gerne hierher und meine Kinder freuen sich auch schon auf das nächste Treffen."
Diese gelungene Integrationsarbeit war jedoch nur möglich, weil sich in Kerken viele Beteiligte gemeinsam dafür eingesetzt haben. "Die Gemeinde Kerken ist schon sehr frühzeitig auf uns als Caritasverband und auf ehrenamtlich engagierte Bürger zugegangen und war bereit, entsprechende Strukturen für ein gelingendes Miteinander zu schaffen", berichtete Gerrit Hermans, Bereichsleiter Soziale Dienste beim Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. Garant für eine erfolgreiche Integrationsarbeit sei es, dass Kommunen auch weiterhin finanziell in der Lage sind, solche Strukturen im Gemeinwesen zu stärken und zu erhalten. "Sollten Bundes- und Landesmittel für die Arbeit mit Geflüchteten tatsächlich gekürzt werden, dann sind gut funktionierende Integrationsprojekte bedroht", warnte Hermans.
Barbara Hendricks zeigte sich beeindruckt von der Einsatzbereitschaft und der Offenheit der Kerkener Bürgerinnen und Bürger: "An diesem Beispiel zeigt sich, dass Integration am besten funktioniert, wenn sich Einheimische und Zugewanderte auf Augenhöhe begegnen. Beim Kochtreff lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer voneinander, Berührungsängste auf beiden Seiten werden abgebaut und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt."
Ebenso wie auch Caritas-Vorstand Andreas Becker lobte Kerkens Pfarrer Christian Stenz zum Abschluss des Gesprächs besonders das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger: "Hier in Kerken ist die kirchliche Gemeinschaft ein Faktor, der für die Menschen eine echte Hilfe ist. Man kann das gar nicht hoch genug schätzen, was die Menschen hier füreinander tun."