Im Rahmen der Kampagne "Jeder Mensch brauch ein Zuhause" hatte die Caritas ein Wohnzimmer auf dem Markplatz aufgebaut und war mit vielen Bürgern über das Thema Wohnnungsknappheit ins Gespräch gekommen.
"Das Thema bezahlbarer Wohnraum bewegt fast jeden", sagte Caritas-Mitarbeiter Ernst Heien nachdem er mehrere Gespräche mit Passanten auf dem Markt geführt hatte. Nicht nur Menschen mit sehr kleinem Geldbeutel haben es immer schwerer, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Selbst Menschen mit mittleren Einkommen müssen immer mehr ihres Haushaltsbudgets fürs Wohnen ausgeben. "Allein bei uns in der Sozialberatung treffen wir pro Woche zwei bis drei Klienten, die seit Monaten - manchmal sogar seit Jahren - keine passende Wohnung mehr finden", sagte Caritas-Mitarbeiter Thomas Bartels. Für Menschen mit Migrationshintergrund oder Menschen, die aus der Haft entlassen wurden, sei die Wohnungssuche manchmal schon aussichtslos.
Abhilfe zu schaffen, fällt schwer. Zwar ist das Thema Wohnungsnot mittlerweile auf der politischen Agenda in Geldern und im Kreis Kleve angekommen, kurzfristige Lösungen scheinen aber noch nicht in Sicht. "Auch auf politischer Ebene sind wir dazu im Gespräch", sagte Caritas-Vorstand Andreas Becker. "Natürlich kann die Politik auch nur begrenzt Einfluss auf den Wohnungsmarkt ausüben. Gerade deshalb versuchen wir, möglich viele Akteure mit einzubeziehen, um Lösungen zu erarbeiten. Denn Wohnungsnot ist gesamtgesellschaftliches Problem, das haben wir heute im Gespräch mit den Bürger erneut erlebt."
Anhand von Abstimmungssäulen konnten die Bürger beispielsweise ihre Meinung zur Situation auf dem Wohnungsmarkt abgeben. Den mit Abstand meisten Zuspruch erhielt dabei die Säule mit der Aufschrift "schwierig". Eine Passantin aber hatte sogar einen Tipp für alle Wohnungssuchenden parat: "Schauen Sie sich auch in den umliegenden Dörfern um. Da findet man mit etwas Glück noch eine Wohnung, und die Infrastruktur dort ist auch noch besser, als viele denken."